
Knapp eine Million Kinderarbeiter gibt es unter den insgesamt zehn Millionen Einwohnern Boliviens. Ihr Geld ist für viele Familien überlebenswichtig aber erst mit einer Gesetzesänderung in 2014 legal geworden. In Bolivien, dem ärmsten Land Südamerikas, ist Kinderarbeit selbstverständlich. Auf dem Land ernten sie Zuckerrohr, auf dem Friedhof pflegen sie Gräber, im Supermarkt packen sie die Einkäufe in Plastiktüten, in den Minen graben sie nach Silber. Sie halten den Haushalt sauber und kümmern sich um die noch Jüngeren. Knapp eine Million Kinderarbeiter gibt es unter den insgesamt zehn Millionen Einwohnern Boliviens. Ihr Geld ist für viele Familien überlebenswichtig, aber war bis vor kurzem illegal. Damit sich das ändert, haben die Kinderarbeiter Boliviens eine Gewerkschaft gegründet. Zu Tausenden kämpfen sie nicht etwa für die Abschaffung von Kinderarbeit, sondern für ihre Anerkennung und ihr Recht auf Arbeit, also für ein Recht auf Kinderarbeit. Im Sommer 2014 waren ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt: Es wurde ein Gesetz erlassen, das faire Arbeitsbedingungen für Kinder ab 10 Jahren festlegt.